Solidarität

Shownotes

In dieser November-Ausgabe von „Mystik und Geist“ sprechen wir – passend zum Gedenktag des Hl. Martin – über Solidarität. Dazu im Interview: Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ und Leiter des Bereichs „Soziales und Caritas“ der Diözesanen Dienste sowie Marianne Fraundorfer, freiwillige Helferin in der Flüchtlingsbetreuung und Solidaritätspreisträgerin.

Am 11. November gedenken wir des Heiligen Martin. Seine Taten sind ein Vorbild dafür, Not zu sehen und zu handeln. Martins Geschichte erzählt von Solidarität. Bis heute lehrt uns seine Botschaft zu begreifen, dass eine Kultur des Teilens und das Einstehen füreinander essenzielle Komponenten für ein gelingendes Zusammenleben sind, sagt Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ und Leiter des Bereichs „Soziales und Caritas“ der Diözesanen Dienste. Gerade in einer Leistungsgesellschaft, die von Individualismus und dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung geprägt ist, werde die Bedeutung von Solidarität im Sinne der christlichen Botschaft von Nächstenliebe spürbar. „Jede Gesellschaft ist auf ein solidarisches Miteinander angewiesen. Für die Solidarität als solches braucht es immer wieder die Ermutigung, dass jeder noch so kleine Beitrag wichtig ist und die Welt verändern kann“, betont Kehrer.

Einen Beitrag für eine solidarische Welt leisten, das will etwa Marianne Fraundorfer. Gemeinsam mit ihrem Mann Gerald arbeitet sie seit mehreren Jahren in der Flüchtlingsbetreuung als freiwillige Helferin und hat dafür 2020 den Solidaritätspreis der Diözese Linz erhalten. Wie sie dazu gekommen ist, sich in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren, wie sie geflüchtete Menschen konkret unterstützt und was ihr in ihrer Arbeit wichtig ist, erzählt sie im Interview. Fraundorfer, die selbst in einer Großfamilie aufgewachsen ist, und für die es – wie sie sagt – „selbstverständlich“ ist, sich gegenseitig zu helfen, betont: „Ich frage mich nicht: Was bringt mir das? Oder: Habe ich dadurch einen Vorteil? Viele dieser Menschen kommen aus einer besonderen Lebenssituation heraus, die nicht rosig ist. Mein Zugang ist, ihnen Zeit zu geben, ihnen zuzuhören und ihr Ansprechpartner zu sein, wenn sie etwas brauchen. Wenn ich helfen kann, dann helfe ich“, schildert Fraundorfer die Motivation ihres Engagements.