Abschied vom Leben nehmen

Shownotes

Wenn es dem Ende zugeht, wünschen wir uns, würdevoll und nach den eigenen Vorstellungen vom Leben Abschied nehmen zu können.

Was braucht es für einen guten Abschied? Wie können Sterbende und deren Angehörige gut begleitet werden. Diese Fragen beantwortet Dr. Johann Zoidl in dieser Ausgabe. Als Palliativmediziner geht er seit mehr als zwanzig Jahren mit Menschen das letzte Stück ihres Lebens gemeinsam. Ein eindrückliches Beispiel eines gelungenen Abschieds ist ihm dabei besonders in Erinnerung - der letzte Wunsch eines Vaters, seine Kinder, unter den Streit herrscht und die seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben, in Frieden zu hinterlassen: „Es haben sich alle um den Vater herum versammelt, und es kam dazu, dass sich auch miteinander gesprochen haben und man hat förmlich gespürt, wie sich in diesem Ritual der Krankensalbung etwas entspannt hat für alle. Und es gibt eigentlich nichts Schöneres für einen Menschen, der sich verabschiedet und stirbt, zu sehen, da ist etwas gut geworden.“

Eine drängende Frage für Sterbende ist auch immer die Frage, was einen nach dem Tod erwartet. Welche Jenseitsvorstellungen es dazu im Christentum gibt, warum für manche Theolog:innen die Hölle leer ist und warum wir das Fegefeuer nicht fürchten müssen, weil es Hoffnung und Trost bringen kann, erklärt die Kirchenhistorikerin Univ.-Prof. Dr. Ines Weber: „Das Fegefeuer ist ein Ort oder Zustand, in dem man Dinge, die man im Hier und Jetzt als schlechte Taten, als Sünde hinterlassen hat, noch einmal bereinigen kann und das durchaus auch mit dem Gegenüber, das dann auch die Vergebung und die Versöhnung ermöglicht. Ich habe also noch eine Chance mich zu versöhnen, wenn ich aus dem Leben scheide, ich muss nicht alles im Hier und Jetzt gut geregelt haben.“