Das Kleine suchen

Shownotes

Weihnachten ist heute eines der weltweit am meisten gefeierten Feste. Über die Jahrhunderte sind zahlreiche Traditionen und Bräuche entstanden. Dazu kommen bestimmte Vorstellungen, wie das perfekte Weihnachtsfest ausschauen soll, in das hohe Erwartungen gesteckt werden. Doch eigentlich geht es zu Weihnachten um das Kleine. So rücken Lukas und Matthäus in ihren Weihnachtsevangelien das kleine Kind in der Krippe, die kleinen Menschen, also die, die am Rande der Gesellschaft stehen, und die Menschen, die das Kleine erkennen, in den Mittelpunkt ihrer Erzählungen, erklärt Florian Wegscheider, Liturgieprofessor an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz: „Eines der ältesten Motive für Weihnachten ist Wachsamkeit: Aufmerksam zu sein – wo begegnet mir das Kleine, das Unscheinbare, und wo begegnet mir in diesem Unscheinbaren Gott.“

Viel von der Weihnachtsbotschaft findet sich in der Arbeit der Telefonseelsorge. Rund um die Uhr schenken die Mitarbeiter:innen Menschen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und begeben sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche nach dem Kleinen, erzählt Barbara Lanzerstorfer-Holzner: „Es gibt so Momente, wo jemand anruft, der es gerade ganz schwer hat mit sich und der Welt, und man schaut dann, was ist denn gut gelungen oder wofür ist man dankbar. Und dann fällt demjenigen am Anfang nichts ein, weil man immer im Großen denkt. Aber dann gibt es einen Lichtblitz – Ach ja, da war was! – Da kommen sie dann drauf, was ihnen gut tut, und das sind dann oft Kleinigkeiten.“